Publikation zum Beitrag von Markus Schinwald für den Österreichischen Pavillon anlässlich der 54. Biennale in Venedig vom 04.06. - 27.11.2011
Hrsg. von Eva Schlegel mit Texten von Thomas Macho, Mirjam Schaub und einem Gespräch zwischen Philipp Kaiser und Markus Schinwald
Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2011, ISBN 978-3-86984-223-3, 102 S., 33 Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 28,5 x 23 cm, € 29,--
Der 1973 in Salzburg geborene und in Wien und Los Angeles lebende Markus Schinwald verbindet für Eva Schlegel in seiner Arbeit für die Biennale souverän „architektonische mit bildnerischen, skulpturalen und filmisch-performativen Elementen". Er stört die Architektur des österreichischen Pavillons durch abgehängte „Kuben, vorgestellte Wände, Nischen, lange Gänge, die ins Nichts führen..." (Eva Schlegel). Von ihm erworbene biedermeierliche Porträts werden durch Prothesen an der Nase, den Augen, dem Mund und den Ohren subtil verändert. Schinwald spürt Dispositiven der Kontrolle, Disziplinierung und Selbstkorrektur nach. Sie schreiben sich in den menschlichen Körper ein, formen, durchdringen ihn und werden als psychologisch aufgeladene Innenwelten wieder an der Körperoberfläche sicht- und spürbar" (Eva Schlegel). Schinwald selber „interessieren die Prothesen und der Apparat als eine Art perverse Ergänzung des Körpers, aber eine frei gewählte, nicht eine, zu der man verdammt ist" (Markus Schinwald). Die Irritation, die die Prothesen und der zum Labyrinth mutierte Pavillon auslösen, ist selbst noch in der vorliegenden Publikation zur Ausstellung zu spüren.
(ham)