Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 17.05. - 12.07.2009 im Gerhard-Marcks-Haus, Bremen
Hrsg. von der Gerhard-Marcks-Stiftung mit Texten unter anderem von Arie Hartog, Paul Groot, Ann M. Bär und dem Künstler
Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, 2009, ISBN 978-3-924412-67-8, 80 S., zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 31,5 x 24,4 cm, € 20,--
Nach Ausstellungen in Bremen und in Kirchen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers bieten die Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus und der Katalog einen ersten Überblick über wichtige Werke des Künstlers aus den letzten drei Jahrzehnten. Joseph Semah hat Anfang der 1980er Jahre in Amsterdam als Autodidakt „am Rand einer Szene von autonom operierenden Produzentengalerien" als Künstler zu arbeiten begonnen. „Semahs Muttersprache ist hebräisch ... (Seine) Kunst ist voll von Verweisen auf die von babylonischen Juden gepflegte Erinnerung an den Salomonischen Tempel ... (und den) babylonischen Talmud" (Arie Hartog). Als atheistischer Enkel des letzten Großrabbiners von Bagdad interessiert er sich für die theologischen Hintergründe und des eigenen kreativen Weiterdenkens der ursprünglichen Texte. In die Offenheit, die im für Juden unaussprechlichen Namen Gottes (JHWH) steckt, können für Semah das Kunstwerk und seine sprachlichen Explikationen treten. Die in den Werken entwickelte hermetische Welt aus dekorativen und abstrakten Installationen, Skulpturen und Graphiken und das eigensprachliche Selbstdenken von Semah lassen den Betrachter bei ersten Versuchen der Annäherung zuerst einmal scheitern. Erst wenn er bereit ist, sich auf die ganz und gar fremde Welt einzulassen, öffnen sich erste Türen.
(ham)