Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 13.03. – 24.04.2010 in der Galerie Michael Schultz Berlin mit einem Text von Jürgen Schilling
Galerie Michael Schultz, Berlin, 2010, ISBN 3-939983-37-8, 36 S., zahlreiche Farbabbildungen, Broschur mit Rückstichheftung, Format 29,6 x 40 cm, € 20,--
Das deutsch-russische Künstlerpaar Nina und Torsten Römer arbeitet seit 1998 zusammen und ist durch eine Serie von Milieustudien im Umfeld der eigenen Generation der 25- bis 40-Jährigen unter anderem am Rande von Demon-strationen, bei Umzügen, Konzerten und in Clubs bekannt geworden. Die vorliegende Serie weitet den Blick auf die Küste des Ostmeeres, das von den Koreanern als das Meer der Freundschaft und von den Japanern als Japanisches Meer bezeichnet wird. Römer + Römer haben den kilometerlangen Sandstrand der Hafenstadt Pusan beobachtet und dort Gruppen von Schulmädchen und Teenagern fotografiert, die sich im anbrandenden Meer bewegen. „Man verfolgt das Ausrollen der Wellen am sandigen Gestade, wo die Gischt zerstäubt und blickt auf die nur von einigen spektakulären Felsformationen oder einem fernen Leuchtturm unterbrochene scheinbare Unendlichkeit eines Meeres …“ (Jürgen Schilling). Wie in ihren früheren Serien manipulieren Römer + Römer ihre digitalen Erinnerungen, greifen in die Struktur und das Farbgefüge der Fotografien ein und verändern das ganze so, „dass selbst solche Stellen auf der Leinwand, welche die Farbe nicht überlagert, zu Malerei werden“ (Jürgen Schilling). „Die digitale Fotografie fasst, vor allem in dem JPG-Modus, komprimierend visuelle Informationen zusammen und hat eine bestimmte, veränderbare Auflösung in Pixeln. Diese Eigenart wollen wir in unserer Malerei betonend hervorheben … Bei unserem Umgang mit dem Medium handelt es sich eher um eine Reflexion über die neuen Aspekte, die die digitale Fotografie mit sich bringt und die Fotografie damit bereichert und die wir, davon inspiriert, in die Malerei einbringen wollen“ (Ina und Torsten Römer).
(ham)