Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach, 2008, ISBN 978-3-89680-363-4, ca. 110 S., € 7,90
In diesem kleinen Buch geht es um Spiritualität im Film. Und wer bis dato noch keine guten Gründe nennen konnte, die für das Anschauen von guten Filmen sprechen[1], hat sie spätestens nach diesem Buch.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil „Spiritualität im Film“ nähert sich das Buch dem Thema theoretisch, aber nicht ganz ohne Zugriff auf praktische Beispiele aus dem Film zur Unterstützung der theoretischen Aussagen. Es wird das Höhlengleichnis von Platon herangezogen, um daran zu erläutern, wie es mit Hilfe eines Filmes auch gelingen kann, der Wirklichkeit näher zu kommen. „Die Welt und das Kino sind dann Höhlen, die „Jenseitiges’ schattenhaft erkennen lassen,…“ Ein weiterer Vergleich ist der der Kathedrale. Das Kino als Ort der „Erlösung“. Neben einer liturgischen Parallele zwischen eines Kinobesuchs und eines Besuchs in einer Kathedrale wie des Ankommens wird auf weitere Parallelen hingewiesen: Das Kino als profaner Ort bietet die Möglichkeit, sich selbst, sein eigenes beschädigtes Leben hinter sich zu lassen und zumindest für eine gewisse Zeit es loszulassen.
Im zweiten Teil „Film und Spiritualität“ wird an ausgewählten Filmbeispielen aufgezeigt, wie Filme selbst über sich hinaus weisen können. Es sind Filme wie K-Pax, Wie im Himmel, A.I. – Künstliche Intelligenz und Italienisch für Anfänger, um nur vier von sieben zu nennen. Es spielt keine Rolle, ob der Leser oder die Leserin diese Filme schon gesehen hat. Denn es wird in diesen Beispielen kurz und prägnant aufgeführt, inwieweit die konstruktive Auseinandersetzung mit Filmen helfen kann, „dem Menschgewordenen Gott ‚nachzueifern’ und die eigene Menschwerdung immer wieder neu einzuüben“. Und falls man einen Film aus den bearbeiteten Beispielen noch nicht gesehen hat, verspürt man spätestens nach dem Gelesenen es schnellstmöglich nachzuholen.
(Cornelia Nordt-Lallement)
[1] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich um keine Hollywoodfilme dreht, in denen es nur darum geht, Kriegsformen in verschiedenen Varianten in Szene zu setzen, um damit viel Geld zu verdienen.