Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 28.09.2008 – 11.01.2009 im Museum Kurhaus Kleve
Schriftenreihe Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung Nr. 44
Hrsg. vom Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve mit Texten von Rudi Fuchs, Roland Mönig, einem Gespräch zwischen Guide de Werd und Alan Charlton und einem Vorwort von Guide de Werd
Museum Kurhaus Kleve, 2008, ISBN 978-3-934935-42-6, 128 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Leinen gebunden, Format 22,5 x 30,4 cm, € 22,50
Der 1948 in Sheffield geborene Alan Charlton gilt als einer der wichtigsten Konzeptkünstler Englands. Er malt seit 40 Jahren handwerklich gefertigte monochrome graue Bilder, die die eigene Handschrift hinter der absolut homogenen Oberfläche völlig zurücktreten lassen. Es entstehen malerische Objekte und „an der Grenze der Malerei“ (Patrick Frey) und „im Gewand der Färberkunst“ (Guy Tosatto). Schmale und breite graue Bilder, kleine und große graue Bilder, lange und kurze graue Bilder, dunkelgraue und hellgraue Bilder. Das Bildermachen beginnt mit dem Rahmenbau im Atelier – oder soll man sagen: in der Werkstatt?, das / die Charlton von Montag bis Freitag oder Samstag wie ein Handwerker zu festen Zeiten aufsucht. Seine Bilder sind fertig, wenn er sie in die jeweiligen Ausstellungsräume hinein komponiert hat. Die Präsentation ist Bestandteil des Werks. Die Bilder leben von der Präsentation wie die Komposition von der Aufführung. Das Grau von Charltons Bildobjekten hat für ihn mit der Moderne und der Urbanität zu tun. „Ich denke, Grau hat diese Qualität einer obsessiven Isolierung; es ist eben keine konstruktivistische Farbe, sondern ich habe sie gewählt als die emotionalste Farbe, die es gibt. Es ist die Farbe der Nützlichkeit und der Langweile, der Melancholie, der Depression“ (Alan Charlton). Mit Blick auf die „säkularen oder spirituellen Heilsversprechen, mit denen die Farbfeldmalerei von ihren Protagonisten überfrachtet wird“, wird ihm Grau zu der Farbe, mit der er immer wieder sagen kann, dass es nichts zu sagen gibt (Roland Mönig).
(ham)