Publikation zu den gleichnamigen Ausstellungen vom 01.12.2007 – 30.03.2008 in der Kunsthalle Emden und vom 19.04. – 06.07.2008 in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen
Hrsg. von Nihls Ohlsen mit Texten unter anderem von Gabriele Uerscheln, Janos Frecot und Sabine Schlenker
Kunsthalle Emden/DuMont Buchverlag, 2007, ISBN 3-935414-23-4, 304 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 30,5 x 25,1 cm, € 35,--
Mit Michelle Obamas Begeisterung für selbstgezogenes Gemüse findet das Thema ‚Glück im Garten’ Eingang in den gehobenen Journalismus. Das Zeitmagazin Nr. 34 vom 13.08.2009 titelt: „Michelle Obama tut es“. Dass Gärten auch noch heute für die Sehnsucht nach letzter Beheimatung im Garten Eden stehen, kann man in der Garden Eden-Ausstellung lernen. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum ab 1900. Ab dem 19. Jahrhundert wird der Zugang zu herrschaftlichen Parks möglich. Die Erfolgsgeschichte der von Bäumen und Hecken geschützten privaten Gärten beginnt. Sie bilden den perfekten Rahmen für das bürgerliche Familienleben. Die Maler des Biedermeiers entdecken das Motiv, weiter Künstler wie Claude Monet, Gustave Caillebotte, Pierre Bonnard, Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth. „Vielleicht hat der Garten in der zeitgenössischen Kunst deshalb einen so hohen Stellenwert erlangt, weil er für die Wiederherstellung eines Ganzen in einer zunehmend fragmentierten Welt stehen kann“ (Nihls Ohlsen). Die Gartenbilder sind Kapiteln wie „Vom Dschungel zum Paradies“, „Der Garten als Labor“ und „Der Zaubergarten“ zugeordnet. In „Vom Dschungel zum Paradies“ kann man auf den mittelformatigen Malereien von Sophia Schama erleben, wie Ameisen Gras sehen könnten. In Stefanie Bühlers Urwaldskulptur spürt man handfest und sinnlich, wie unzugänglich diese Region ist. In dem Kapitel „Der Gärtner“ begegnet man Emil Noldes’„Der große Gärtner’ wieder und damit seinem zeichenhaften Verweis auf den Schöpfergott.
(ham)