Publikation zu den Ausstellungen Sarah Morris – China 9, Liberty 37 vom 26.05 – 26.06.2009 im MAMbo – Museo d’Arte Moderne di Bologna, Sarah Morris – Gemini Dressage vom 30.05. – 30.08.2009 im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main und Morality vom Sommer 2009 – Sommer 2010 im Witte de With, Rotterdam
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, ISBN 978-3-86560-646-4, 288 S., 184 Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 30,5 x 23 cm, englisch, € 38,-- /SFR 64,--
Der im Rahmen der MMK-Ausstellung in Frankfurt am Main zusammen mit den Sarah Morris-Produktionen ‚Capital’ (2002) und ‚Robert Town’ (2006) gezeigte Film ‚Beijing’ ist 2008 im Vorfeld zu den Olympischen Spielen in Peking entstanden. Der Film ist auf 35 mm gedreht, überwältigt durch großformatige Monumentalaufnahmen von Personen, Stadtfluchten und Architekturen wie Herzog [&] De Meurons ‚Vogelnest’ und anderen architektonischen und stadtgesellschaftlichen Details. Die leuchtenden Farben und der Sound des britischen Künstlers Liam Gillick verstärken die Wirkung. Der Film und das opulente Künstlerbuch laden dazu ein, hinter die glänzenden Oberflächen zu blicken und die andere Seite des chinesisch gewendeten Staatskapitalismus zu entdecken. Bedauerlich bleibt, dass durch die Konstruktion der Ausstellungstournee Sarah Morris’ spektakuläre, an die Tradition des Minimalismus und der Popart anschließende großformatige Waldmalerei ‚Chimera (Origami)’ im Katalog nicht gezeigt werden kann: Sarah Morris’ künstlerische Produktion lebt von einer Gleichstellung der Medien Film und Malerei; beide beeinflussen und bereichern sich gegenseitig. Beide zeigen, wie Verhaltenserziehung, Konditionierung und Dressur funktionieren.
(ham)