Hrsg. von Werner Knaupp mit einem Text von Peter Anselm Riedl
Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 2009, ISBN 978-3-940748-64-4, 144 S., zahlreiche s/w Abbildungen, Leinen gebunden mit Schutzumschlag, Format 25,1 x 31,4 cm, € 38,--
Mit seinen Islandbildern kehrt Werner Knaupp zur Farbe seiner seit 1965 unter anderem in der Galerie Defet, Nürnberg, gezeigten schwarzen Arbeiten zurück, überrascht durch den pastosen Farbauftrag und doch auch wieder nicht: In einem bestimmten Sinn erinnert die Struktur der jetzt materiell erhabenen Malerei an die Oberflächen seiner schwarzen und braunen Wand von 1981 bis 1982 und seiner Adamah-Serie von 1982, auch wenn er neuerdings mit Acrylfarben statt mit Gouache, Kohle, Leim und Asche arbeitet. Knaupp wendet sich erst im Jahr 2001 der Acrylmalerei zu, als er von seinen Pflichten als Akademielehrer befreit ist. In seinen Islandbildern wird das „Schwarz zu einem Wirkungsfaktor, der gleichsam alle Kräfte an sich zieht und Grundbedingungen für die emotionale Reaktion festlegt. Gemeinsam ist den meisten Islandbildern das große Format, gemeinsam ist ihnen der Inhalt, der sich mit den drei Worten Wasser, Felsen und Himmel charakterisieren lässt, und gemeinsam ist ihnen die Eigenschaft, mit Schwarz und Weiß ohne jeden Anteil anderer Farben bestritten zu sein… Was Knaupps Islandbilder so besonders macht, sind, ästhetisch gesehen, ihre konsequente Unbuntheit und, thematisch gesehen, ihre eigentümliche existenzielle Dringlichkeit“ (Peter Anselm Riedl). Die Felsspalten in Arbeiten wie ‚Westmännerinseln 03.06.2008’ erinnern an Knaupps gerissene Köpfe von 1979 und ihr Schwarz an die mit der Übermacht der Natur verbundenen Urängste und ihre wilde Schönheit: „In der Islandserie hat Werner Knaupps Imaginationskraft das Erleben einer elementaren Natur in Bilder verwandelt, die die Urängste preisgeben und zugleich von wilder Schönheit berichten“ (Peter Anselm Riedl).
(ham)