Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 25.01. – 24.05.2009 in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Hrsg. von Oliver Wick und Antje Denner mit Texten unter anderem von Oliver Wick, Jean Paul Barbier-Mueller und einem Gespräch mit Gottfried Boehm, Antje Denner, Lorenz Homberger und anderen über die Bedingungen und Möglichkeiten einer Ausstellung, in der nicht-westliche mit westlichen Kunstwerken in einen Zusammenhang gestellt werden
Beyeler Museum Riehen/Basel/Christoph Merian Verlag, Basel, 2009, ISBN 978-3-905632-74-3 (Museumsausgabe); der Katalog erscheint als Box in Buchbindergraupappe, 2 mm, Siebdruck, und umfasst 17 Bildtafeln à 16 S. mit zusammen 230 Farb- und 100 s/w-Abbildungen, das Textheft umfasst 48 S. Format der Box: 30,5 x 24,5 cm, SFR 78,--
Bei der Einweihung der Fondation Beyeler im Oktober 1997 stand der Gedanke im Raum, nichteuropäische und europäische Kunst gleichzeitig, gleichwertig und in denselben Räumen auszustellen. In den Worten von Ernst Beyeler: „Auch die Kunst aus Afrika, Ozeanien und Alaska faszinierte uns durch ihre Phantasie und Stärke des Ausdrucks, die neben der größten westlichen Kunst bestehen kann und deren magische Kräfte wir immerhin ahnen können….“ (Ernst Beyeler). In der jetzt realisierten Auswahl stehen Masken und Ritualfiguren aus Afrika und Ozeanien einzelne Bilder der westlichen Moderne gegenüber, so beispielsweise Reliquiarfiguren der Fang Kandinskys ‚Improvisation 10’ und Skulpturen der Senufo Westafrikas Porträtgemälden von Cézanne. Die Ahnenbildnisse der Mundugumor Neuguineas treffen auf Picassos ‚Sitzende Frauen’ der 1930er- und frühen 1940er-Jahre. Aus ethnologischer Sicht gehören zu den Höhepunkten der Ausstellung die Senufo-Figuren aus dem Sikasso-Gebiet, die Reliquiarfiguren der Fang und die Ritualskulpturen der Mumuye. Die Ausstellung geht mit Gottfried Boehm davon aus, dass die Begegnung von europäischen mit außereuropäischen Kunstwerken eine ästhetische Erfahrung ist, die Möglichkeiten zu ihrem Verstehen eröffnet. „Ich erfahre hier, wie Körper sein kann. Und das ist vielleicht ästhetisch oder auch mehr als ästhetisch, weil es immer auch schon in Lebenserfahrung integriert ist… .In diesen Werken steckt etwas, das mich berührt’“ (Gottfried Boehm).
(ham)