Publikation zur gleichnamigen Ausstellung im Hubertus Melsheimer Kunsthandel, Köln mit einem Text von Andreas Strobl
Hubertus Melsheimer Kunsthandel, Köln, 2010, ISBN 978-3-09-0317118-8, 80 S., zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 24,5 x 30,4 cm, € 25,--
Der 1960 in Düsseldorf geborene Gerhard Richter-Meisterschüler Thomas Kohl ist durch duftige, aus der Farbe heraus entwickelte Landschafts-Abstraktionen hervorgetreten. In den letzten Jahren hat er sein Arbeitsspektrum um eine zusammen mit dem Atelier Hein Derix, Kevelaer, entwickelte neue Form der Glasmalerei auf Industriegläsern erweitert. Der Band stellt in den letzten Jahren auf Reisen entstandene Aquarellfolgen und die Übertragung der in der Natur gefundenen Bildideen in die Glasmalerei vor. „So verwendete er in einer Folge von 24 Bildern die Struktur einer im Tessin gezeichneten Bleistiftskizze, die als Siebdruck auf Glasscheiben übertragen wurde, als Grundlage. Auf diese grafische Struktur trug er farbige Pinselmalereien auf, die von einem Aufenthalt in Scuol im ‚lichtreichen' Engadin ... angeregt wurden. Im Brennprozess verbanden sich Glas, Siebdruck und Malerei bei 600 Grad Celsius zu einer Einheit. Das Bild entsteht erst dadurch, dass für die Präsentation die Scheiben umgedreht vor der weißen Wand montiert werden. Der Betrachter blickt durch die Glasscheibe auf den Siebdruck und die dahinter liegende Malerei, die Abfolge des Sehens dreht wie in der Hinterglasmalerei die Abfolge der Entstehungsschritte um. Glas und Räumlichkeit der Präsentation mit dem durchfallenden Licht geben der Farbe eine eigene Tiefe und der Malerei eine bis dahin nicht erreichte Plastizität..." (Rolf Sachsse).
(ham)