Hrsg. vom Kardinal-König-Kunstfonds der Erzdiözese Salzburg mit Texten von Peter Assmann und einem Essay von Hedwig Kainberger
Müry Salzmann Salzburg / Wien, 2011, ISBN 978-3-99014-046-8, 64 S., zahlreiche Farbabbildungen, Klappenbroschur, Format 23,5 x 20,5 cm, € 19,50
Der mit 10.000,-- Euro dotierte Kardinal-König-Kunstpreis 2011 wurde dem 1976 in Sigmaringen, Baden-Württemberg, geborenen und in Wien lebenden Christian Mayer zugesprochen. Mayer beschäftigt sich in seinen Installationen mit der Einsicht, dass Wirklichkeit nur als Annäherungsbegriff definierbar ist. „Wirklichkeit lässt sich visuell nur punktuell fassen, niemals jedoch allgemein. Es bleiben zu viele offene Stellen. Christian Mayer bearbeitet dieses Phänomen in einer großen ausgreifenden Reihe von Polaroids, die auf den ersten Blick direkt abfotografierte Lebenswelten südamerikanischer Ureinwohner zeigen, allerdings von den Dreharbeiten zu einem Hollywoodfilm stammen, der die Alltagsrealität dieser Menschen bereits in eine völlig andere Region und eine völlig andere Erzählung gebracht hat. Der Künstler setzt eine große Reihe dieser Polaroids, nämlich alle jene, die ihren filmischen Kontext verraten würden, mit ihrer schwarzen Rückseite dazwischen, um auf Fehlstellen aufmerksam zu machen: in der kollektiven Zuordnung von Wirklichkeit, aber auch ganz konkret im europäischen Umgang mit indianischen Realitäten. Er zeigt den immer wieder präsenten kolonialistischen Blick der Europäer auf ..." (Peter Assmann).
(ham