Hg. von der Künstlerin. Mit Texten von u.a. Elisabeth Hartung und Peter T. Lenhart. Verlag Silke Schreiber, 2007, ISBN 978-3-88960-097-4, dt./engl., 104 Seiten, 58 Farbabbildungen, Broschur, Format 23 x 16,5 cm, € 16.—
Das Künstlerbuch gibt einen Einblick in Heike Döschers Arbeiten der letzten Jahre. Mit Materialien aus dem Baumarkt, wie Hartfaserplatten, Klebeband, Holzleisten, Luftpolsterfolie und Tapeten, entstehen flüchtig hingebastelte Raumfragmente. Mit wenigen Requisiten rekonstruiert und dekonstruiert Döscher kleinbürgerliche Wohnsituationen, die sowohl nostalgische als auch klaustrophobische Erinnerungen und Gefühle wecken.
Ihre Film- und Diaprojektionen funktionieren als Kontrapunkt zur eintönigen Schwere ihrer unmöblierten Räume. Döscher setzt sie aber auch in Kirchenräumen oder an Außenwänden von Hochhäusern ein. Die ins Monumentale vergrößerten floralen Ornamente fügen der bestehenden Architektur allerdings nur eine dekorative Ebene hinzu. Zu einer grundlegenden Neudefinition des Raums, wie sie Peter T. Lenhart in seinem Textbeitrag sieht, taugen die Projektionen nicht.
Michael Reuter