Publikation zur Ausstellung Amalia Theodorakopoulos, Ari Goldmann, Malerei vom 03.10. - 12.12.2010 in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen
Hrsg. von Wendelin Renn mit einem Essay von Ulf Erdmann Ziegler
Städtische Galerie Villingen-Schwenningen/Verlag Stadt Villingen-Schwenningen, 2010, ISBN 978-3-939423-25-6, 64 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 24 x 21,5 cm, € 12,--
Verknappung, Reduktion und Konzentration auf das Wesentliche kennzeichnen die Arbeiten des 1968 in Wiesbaden geborenen ehemaligen Friedemann Hahn-, K.P. Brehmer- und Henning Christiansen-Schülers Ari Goldmann. So verzichtet Goldmann bei seinem Gruppenbild ‚Professoren', 2010, Öl auf Leinwand, 130 x 130 cm auf jede Farbe. Er reduziert die Köpfe auf graue Umrisslinien über weißen Krägen in schwarzem Feld. Die Talare gehen unterschiedslos in das Schwarz der Leinwand über. Die Malerei erinnert an einen Spiegeltitel im Geburtsjahr des Künstlers, der sich aus Anlass der Studentenrevolte mit dem „Muff von tausend Jahren unter den Talaren" der Professoren auseinandergesetzt hat. ‚Boxer (Klitschko)', 2009, Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm lässt an Bruce Naumanns Neonarbeiten denken, die die Figuration der Protagonisten durch Neonröhren simuliert und sie durch rhythmisches Aufleuchten in gedachte Bewegungen versetzt. Bei Goldmann wird aus der Neonröhre eine rosa Linie auf Schwarz. Graue Schatten über dem Schwarz lassen mögliche Bewegungen erahnen. Mit Arbeiten wie ‚Professoren' und ‚Boxer' kommt Goldmann einer frühen Empfehlung nach. Seine Professoren hatten ihm geraten, in Serien zu arbeiten. „Das habe er als Student einfach nicht begriffen... Es war doch schwer genug, zu einem gültigen Bild vorzudringen... ‚Jetzt aber ...' sage ich ... ‚Natürlich!'. Seine Arbeit ist seriell ..., denn sie hat Methode. Sie beruht auf der Sichtbarmachung von etwas Verborgenem... Die Reduktion auf den Umriss löscht nicht nur das Individuelle der Körper und Gesichter aus, es bringt auch eine gewisse Rätselhaftigkeit der perspektivischen Verkürzung mit sich... Durch seine Titel gibt der Maler mal mehr, mal weniger Auskunft über die Szene, auf die er sich bezieht.... Das Ziel des Verfahrens hat der amerikanische Maler Alex Katz formuliert: ‚Ich mag es, ein Bild zu machen, das so einfach ist, dass man ihm nicht ausweichen kann, und so kompliziert, dass man es nicht verstehen kann' (Ulf Erdmann Ziegler/Ari Goldmann/Alex Katz).
(ham)