Publikation zum Hector-Förderpreis 2009 und zur gleichnamigen Ausstellung vom 05.12.2009 - 28.02.2010 in der Kunsthalle Mannheim
Hrsg. von Ulrike Lorenz mit Texten unter anderem von Thomas Elsen und Stefanie Müller
Kunsthalle Mannheim/Wienand Verlag, Köln, 2009, ISBN 978-3-86832-014-5, 80 S., zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 28 x 24,4 cm, € 16,80
Özlem, Günyol [&] Mustafa Kunt, Sandra Kuhne, Regine Müller-Waldeck, Martin Pfeifle, Martin Wöhrl
Katalog zum Hector Förderpreis 2009, 2. Preis - Gruppenausstellung vom 05.12.2009 - 28.02.2010 in der Kunsthalle Mannheim
Hrsg. von Ulrike Lorenz mit Texten unter anderem von Thomas Köllhofer, Gregor Jansen und der Herausgeberin
Kunsthalle Mannheim/Wienand Verlag, Köln, 2009, ISBN 978-3-86832-015-2, 80 S., zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 28 x 24,4 cm, € 16,80
Seit 2009 kann die Kunsthalle Mannheim zwei Künstler mit dem Hector-Preis für Bildhauerei, Objektkunst und Rauminstallation auszeichnen. Den bereits etablierten fünften Hector-Förderpreis erhielt Thomas Appel, den neuen Hector-Kunstpreis Tobias Rehberger. Der 1978 in Augsburg geborene Appel hat in Karlsruhe studiert und bei Daniel Roth als Meisterschüler abgeschlossen. „Er überrascht mit seinen geometrisch ausbalancierten, skulpturalen Raummarkierungen aus ‚armen' Materialen wie Beton, Erde und Holz, oft auch im komplexen Wechselspiel mit kargen Kompositionen auf großformatigen Leinwänden... Für Mannheim hat Appel eine weitläufige Rauminstallation entwickelt, die ... den Raum und seine Bedeutung im Spannungsfeld von Innen und Außen reflektiert. Im Übergang von Malerei, Skulptur und Alltagsobjekt inszeniert er eine assoziative Stadtlandschaft, die Fragen zum Verhältnis von Realität und Konstruktion aufwirft" (Ulrike Lorenz). Für Appels Kunst ist ein „ausgeprägtes räumliches Denken und die mit ihm verbundene Fähigkeit (tragend), eine Linie zu ziehen, wo nie eine gewesen (ist)... Diese Fähigkeit zeigt sich intuitiv und konzeptionell in seiner Malerei sowie in seiner plastischen Kunst gleichermaßen ... In ‚Pool', einem 2008 entstandenen Ölbild ... , zeigt sich dies in beispielhafter Weise. Aus einer leicht erhöhten Position heraus blickt man von rechts in einen offenen Raum, der nur nach hinten von zwei rechtwinklig aufeinander zulaufenden Mauern begrenzt wird. Der im Titel angedeutete Swimmingpool liegt anscheinend im Freien, erfährt jedoch durch sein unmittelbares Angrenzen an die dahinter stehenden Wandelemente eine ebenso absurde wie klare räumliche Zuordnung" (Thomas Elsen).
In der Kandidatenausstellung nützt Regine Müller-Waldeck die assoziative Kraft der Stofflichkeit und der Aggregatzustände von Materialien wie Harz, Metall, Glas, Aluminium, Wachs und Holz, „um die Kontingenz gesellschaftlicher Schutz- und Stützkonstruktionen bewusst und erfahrbar zu machen. Ein häufiges Konstruktionsmerkmal von Regine Müller-Waldecks Objektinstallationen ist die Verbindung meist zweier Elemente, in der sich Beziehungs- und Machtstrukturen spiegeln ... Regine Müller-Waldeck begreift ihre Arbeiten als ‚psycho-soziale Landschaften' (Gregor Rose).
Martin Wöhrl legt 36 handelsübliche Teppichfliesen auf den Boden zu einem sauberen Quadrat aneinander und erinnert damit an Carl Andres ‚Weathering Piece'. Martin Pfeifle schließlich kleidet Räume unter anderem mit an die Wände, Böden und Decken eingezwängte Holzdielen aus und macht damit deren Maßverhältnisse und Volumina deutlich. „Seine Arbeiten sind raumgreifend ... Sie verändern den ursprünglichen Raumeindruck und dominieren eine vorher bestehende Wirkung. Dies gelingt dem Künstler durch das rein flächige Bespielen von Wänden und/oder Böden sowie durch große, raumgreifende Installationen" (Thomas Köllhofer).
(ham)