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Tobias Rehberger
1997 - 2009
Katalog zur Ausstellung ‚Hector-Kunstpreis/Hector-Artpreis 2009: Tobias Rehberger' vom 05.12.2009 - 28.02.2010 in der Kunsthalle Mannheim
Hrsg. von Ulrike Lorenz mit Texten der Herausgeberin
Kunsthalle Mannheim/Wienand Verlag, Köln, 2009, ISBN 978-3-86832-016-9, 104 S., zahlreiche Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 28 x 24,4 cm, € 19,90 (Museumsausgabe)
Tobias Rehberger
Flach
Plakate, Plakatkonzepte und Wandmalereien
Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 07.03. - 02.05.2010 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Hrsg. vom Museum für Angewandte Kunst, Eva Linhart, mit Texten unter anderem von Jay Conrad Levinson und der Herausgeberin
Museum für Angewandte Kunst Frankfurt/Distanz Verlag, Berlin, 2010, ISBN 978-3-942405-00-3, 192 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Forma 32,5 x 23,3 cm, € 27,-- (Museumsausgabe)
Die von bzw. in Kooperation mit Tobias Rehberger gestalteten Publikationen loten die zweite und dritte Dimension im Werk des Professors für Bildhauerei an der Städelschule Frankfurt, Hector-Kunspreisträgers der Kunsthalle Mannheim 2009 und Preisträgers des Goldenen Löwen der Biennale Venedig 2009 aus: Im Mannheimer Katalog sind Arbeiten und Entwürfe für den öffentlichen Raum versammelt, so die 2003 von Rehberger im Auftrag der Diakonie verantwortete Innenraumgestaltung der evangelischen Berger Kirche in der Düsseldorfer Altstadt. In der Rehberger'schen Farbraumgestaltung wird die Kirche von einem zu gelb tendierenden lindgrünen Ton dominiert. Für die Seitenwände links und rechts des Kirchenschiffs entwarf er abstrakte, flächenhafte Kreuzmuster. Dazu kommen Schall schluckende Filzvorhänge, ein von innen weiß erleuchteter Altar aus Acrylglas und eine orangefarbene Kugellampe. Für das Bistro der Tate Liverpool entwarf Rehberger „ein Decken- und Wandrelief, das Typografie, Farbe, Form und Raum miteinander verbindet" (Together a New Liverpool, 2006). Sein Vorschlag von 2008, das Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, mit einem Tarnanstrich zu überziehen, wurde nicht realisiert.
Im Katalog zur Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt hat Rehberger erstmals Plakate gezeigt. Dazu kamen Wandmalereien, Tapeten und einmalige Schriftzeichnungen auf Affichen-Papier. Diese „neuesten Plakate von Tobias Rehberger bestehen aus einsilbigen handgeschriebenen Ausrufen wie ‚Nö!' oder ‚Ah!'... Dabei handelt es sich um keine Druckerzeugnisse mehr... Sie sind darüber hinaus durch Eingriffe ... in und auf dem Papier zu dreidimensionalen Plakatobjekten geformt... Bemerkenswert ist ihre Präsentation. Sie sind überwiegend von neon-farbigen Klebebändern eingefasst und in jeweils auf das Format individuell angepassten Ganzglasrahmen versiegelt. Dies sieht nicht nur äußerst elegant aus, sondern es entsteht eine Polarität zwischen Verewigung und Vergänglichkeit, welche an die christliche Praxis des Reliquiars denken lässt" (Eva Linhart). Beide Publikationen setzen sich mit Rehbergers Strategie einer Erweiterung der traditionellen Rolle des Künstlers, der Kunstproduktion, der Ausstellung und des Publikums um die interaktive Benutzerdimension ebenso auseinander wie mit der Frage, ab wann aus Bildern, Gestaltungen und Gegenständen der alltäglichen Kommunikation Kunst werden kann.
(ham)