Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt, vom 18.10. 2007 – 27.01. 2008. Hg. von der Kunsthalle und dem Museum Tinguely, Basel. Mit Texten von K. Dohm, J. Hoffmann und H. Stahlhut. Kehrer Verlag, Heidelberg, 2007, ISBN 978-3-939 583-40-0, dt./engl, 184 Seiten, 130 Abb., gebunden, Format 23 x 20 cm, € 30.—
Die Publikation der Schirn krankt vor allem an der Tatsache, dass sie sich weder bewegen noch quietschen kann. Bewegung, Lärm und der imaginäre Duft heißen Getriebeöls sind neben Themen wie der Einzigartigkeit eines Kunstwerks und der Infragestellung der Idee des Schöpfergenies zentrale, sensorische Aspekte der Ausstellung. Die fragil-klapperigen Zeichenmaschinen von Jean Tinguely aus den 1950er Jahren oder Tim Lewis’ „Auto-Dali Prosthetic, 2000“, dessen eiserner Schreibarm unermüdlich die Unterschrift von Salvador Dali auf einen endlosen Streifen Papier setzt, lassen sich zwar fotografieren, aber die Wirkung bleibt beschränkt.
Auch Texte und Layout des Katalogs kommen nicht an die Qualität anderer Schirn-Produkte heran. Die einzelnen Kunstwerke hätten eine liebevollere Beschreibung verdient und die beiden Einführungstexte sind Fleißarbeiten, so als wollten die Autoren in ihren Artikeln eine Analogie zu den seelenlosen Kunstmaschinen herstellen.
Michael Reuter