Publikation zu den gleichnamigen Ausstellungen vom 23.01. - 25.04.2010 in der Kunsthalle Tübingen, im Museum Villa Stuck München und in der Albertina Wien
Hrsg. von Otto Letze mit Texten unter anderem von Klaus Honnef, Daniel J. Schreiber Annette Lagler und dem Herausgeber
Institut für Kulturaustausch, Tübingen/Hatje Cantz Verlag Ostfildern, 2010, ISBN 978-3-7757-2530-9, 280 S., 240 Farbabbildungen, Broschur mit Plakatumschlag, Format 21 x 16 cm, € 19,80 (D)/SFR 35,--
Die zum 75. Geburtstag von Mel Ramos organisierte Ausstellungstournee des letzten lebenden Pop-Art-Künstlers dokumentiert Arbeiten aus den Jahren 1959 bis 2009, darunter die ersten Selbstporträts und Porträts aus den 1950er und 1960er Jahren, Malereien, Comics und Cartoons, seine Commercial Pin-ups aus den 1960er und 1970er Jahren, seine Animal Paintings der 1990er Jahre, seine Malereien nach kunsthistorischen Vorbildern und nicht zuletzt seine unvollendeten Malereien und Skulpturen. Für die in der Nach-Götz-Adriani-Ära unter Besucherschwund leidende Kunsthalle hat sich die Erfahrung einmal mehr bestätigt, dass „sex sells". Gegenüber dem noch vom abstrakten amerikanischen Expressionismus beeinflussten lebendigen Frühwerk wirken die zusammen mit Markenartikel wie Coca Cola und Campbells-Suppendosen vermalten Pin-ups trotz ihrer schweren Brüste flach: Als synthetisch „konstruierte Schönheiten... sind diese Marken der Weiblichkeit so keimfrei konsumierbar wie die mit Markennamen versehenen Lebensmittel, denen sie beigestellt sind" (Eva Kirn-Frank in der Stuttgarter Zeitung Nr. 18 vom 23.01.2020, S. 31). Mel Ramos ficht das nicht an: „Was meine Arbeit ausmacht ist, dass Kunst aus Kunst entsteht. Das ist das Wesentliche, und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um anspruchsvolle Kunst, primitive Kunst, populäre Kunst oder was auch immer handelt. Comics, Mädchenzeitschriften, Zeitschriftenwerbung, Reklametafeln - für mich ist das alles Kunst" (Mel Ramos).
(ham)