Publikation zu den gleichnamigen Ausstellungen in den Galerien von Michael Schultz in Seoul und Berlin mit einem Text von Christoph Tannert
Michael Schultz Gallery Seoul, 2010, 64 S., zahlreiche Farbabbildungen, Broschur gebunden, Format 36,1 x 23 cm, € 20,--
Wolfgang Joop ist öffentlich vor allem als Designer und Modemacher präsent. Darüber hat man vergessen, dass er an der Hochschule der Bildenden Künste in Braunschweig Kunst studiert und in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin unterrichtet hat. Mit seinen in den Galerien von Michael Schultz gezeigten Serien der in den letzten zehn Jahren entstandenen Engel und Textilarbeiten folgt er seiner Obsession. „Mode mache ich aus Passion, die Kunst ist für mich Obsession" (Wolfgang Joop). „Künstler und Modemacher sind eins. Kunst ist für ihn Ausdruck eines ästhetisch-lebensbejahenden Gemütszustands, dass diese Welt in ihrem steten Wandel schön ist und insbesondere ihrer Vergänglichkeit wegen genossen werden will. ... Als Künstler ... wirbt er für die Einsicht, dass Schönheit nur Schein ist, was zähle liege in der Tiefe des Unaussprechlichen" (Christoph Tannert). Deshalb treibt ihn die Frage um, ob es denn am Ende wirklich auch schön ist. Seine Kunst wird über dieser Frage zur Reflexion über Endlichkeit, Verwandlung und den Bezug zum Unendlichen.
(ham)