Hrsg. von Andrea Beaugrand und Dirk Fütterer mit einem Vorwort von Thomas Macho und Textbeiträgen unter anderem von Sr. M. Basina Kloos, Daniel Schumann und Goswin Walter
Kerber Photoart, Kerber Verlag Bielefeld/Leipzig, 2009, 112 Seiten, 45 Farbabbildungen, Hardcover, gebunden, Format 27x21cm, € 29,95
Für Menschen ist der Übergang vom Leben zum Tod seit jeher zentral. Er hat unter anderem zu dem niemals wiederholten Versuch geführt, das Gewicht der Seele zu messen, nachdem sie den Körper verlassen hat. Den Fotographen Daniel Schumann interessiert dagegen der sich beim Sterbeprozess verändernde Ausdruck: Deshalb hat er zwischen 17. Februar 2006 und 17. Februar 2007 im Franziskus-Hospiz Hochdahl (Erkrath) sieben todkranke Menschen als Lebende und als Tote fotographisch porträtiert. Anders als Walter Scheels und Beate Lakotta („Noch mal leben vor dem Tod“) entscheidet sich Daniel Schumann nicht für Doppelporträts vor und nach dem Sterben, sondern für Porträtserien und nicht für Schwarzweiß- sondern für Farbaufnahmen. Ulrike H. überlebte das Jahr. Von ihr gehen elf eindrückliche Porträts in das Buch ein. Von Gertrud Neumann existiert nur das eine Porträt vom letzten Tag des auf ein Jahr angelegten Projekts. Für die Verstorbenen hat der Tod seinen Schrecken verloren. Einzelne scheinen mir zu schlafen. „So, wie die Jahreszeiten sich ändern, das Licht und die Farben sich wandeln, ändert sich auch das Leben. Die Menschen leben, werden schwächer, sterben…..Meine Bilder vom Leben und vom Tod erzählen von Gedanken und Gefühlen, die sich widerspiegeln in der Gestik, in der Mimik der Menschen. Sie erzählen von Leben und von Krankheit, von Abschied und von Trauer. Sie erzählen von der Natürlichkeit, der Sichtbarkeit des Todes.“ (Daniel Schumann)
(ham)