Künstlerbuch zur Ausstellung vom 11.12.2009 - 31.01.2010 im Rahmen des Kunstpreises der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken blau orange 2009 Hrsg. vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit Texten von Uwe Fröhlich, Bettina Klein, Veit Loers und Hilke Wagner Volksbanken Raiffeisenbanken/Kunstverein Braunschweig/Kerber Verlag Bielefeld, 2009,l ISBN 978-3-86678-369-0, 112 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Leinen gebunden mit Banderole und 24-seitigem eingelegten Textheft, Format 21,5 x 16 cm, € 25,--
Der Kunstpreis blauorange der Volksbanken und Raiffeisenbanken fördert junge Künstler, die den Preis als Anstoß für die weitere Laufbahn und als wichtiges Mittel auf dem Weg zur Selbständigkeit verstehen. 2009 wurde er Björn Braun für seine Arbeit im Zwischenfeld von Kunst und Natur zugesprochen. In den in Braunschweig vorgestellten Arbeiten verwendet Braun gefundene Veduten, Landschaften und Genreszenen aus einer Welt von gestern und vorgestern als Ready-mades. Natürliche, auf den Bildern abgebildete Materialien wie Steine und Holz werden aus den Bildern herausgeschnitten und an anderer Stelle wieder eingesetzt: „Aus Ästen entstehen Leitern, aus Felsensteinen Hütten, aus Fachwerk- und Fensterformationen Bekleidungsmuster und aus den Haaren eines Barts ein Vogelhaus... Die Metarmophose des künstlerischen Konzepts nimmt sich die Natur und das Handwerk zum Vorbild" (Veit Loers). Aus einer zermahlenen Banklehne entsteht ein handgeschöpftes Papierbild. „Aus dem Rahmen eines historischen Fensterflügels im Erdgeschoss des Kunstvereins fertigte er ein Vogelhäuschen, welches im Inneren des besagten Ausstellungsraum installiert ist. Der zum Vogelhaus transformierte Fensterflügel wird ... während der Öffnungszeit zur Gartenseite hin nicht ersetzt, um so ... hungrige Vögel in die Innenräume zu locken" (Hilke Wagner). Zebrafinken bauen aus Materialien wie Sisal- oder Kokosfasern und Plastik- oder Wollfäden Nester, die Braun ebenfalls in seiner Ausstellung präsentiert. Die Grenze zwischen Kunst- und Naturschönem, Artifiziellem und Natürlichem verwischt.
(ham)