Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 2009, ISBN 978-3-525-63319-9, 277 Seiten, 437 Farbabbildungen, Hardcover gebunden mit Schutzumschlag, 26 x 19,5 cm € 59,90
Der Münsteraner Neutestamentler Dietrich-Alex Koch legt mit seiner Studie keine umfassende Darstellung der religiösen Umwelt des frühen Christentums im engeren Sinne, sondern eine Darstellung der gesamten Lebenswelt vor, in der sich das Urchristentum entwickelt hat. Im Mittelpunkt stehen Bilder aus der hellenistisch/römischen Kultur und dem gesamten Mittelmeerraum in den beiden ersten Jahrhunderten. Das Christentum erscheint als Teil dieser Kultur.
Im ersten Teil der Studie stellt Koch den Beginn und die Ausbreitung des Hellenismus im östlichen Mittelmeerraum und die Ausdehnung des römischen Reichs als doppelte Globalisierung der antiken Welt vor. Im zweiten Teil wird die antike Stadt als öffentlicher Lebensraum mit seinen politischen Beteiligungsmöglichkeiten, Strassen, Plätzen, der Wasserversorgung, den Bildungs- und Freizeitangeboten, dem häuslichen Leben und der Familie als Träger der Totenverehrung lebendig. Der dritte Teil widmet sich der Götterwelt und dem Götterkult. Die antike Religiosität war mit Ausnahme des Judentums grundsätzlich additiv und integrativ. „Götter wurden neben anderen geduldet oder eben miteinander verschmolzen. Die Exklusivität ihrer Gottesverkündigung, an der die Christen trotz aller Berührungsflächen festhielten, war letztlich irritierend und befremdlich. Die damit verbundenen Probleme mussten die christlichen Theologen in der auf das Urchristentum folgenden Phase …. weiter bedenken“ (Dietrich-Alex Koch).
(ham)