Professor Werner Pokorny mit Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zu Gast im Volkspark in Halle an der Saale
Publikation zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie des Volksparks Halle vom 14.04. – 09.05.2010
Hrsg. von Werner Pokorny und dem Institut für Buchgestaltung und Medienentwicklung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart mit Texten unter anderem von Werner Pokorny, Andrea Zaumseil, Werner Maier und einem Gespräch von Petra von Olschowski mit den beteiligten Künstlern
Institut für Buchgestaltung und Medienentwicklung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2010, ISBN 978-3-942144-06-3, Teil A 104 S., Teil B 48 S., zahlreiche Farbabbildungen, gebunden, Format 27,2 x 20,1 cm, € 20,--
Wenn ein Lehrer einer Grundklasse an einer deutschen Kunstakademie weiß, dass Kunst und Lehre eigentlich nicht zusammenpassen, dass er den Kern der Kunst nicht weitergeben kann, die originäre Erfahrung, das Andere, das Neue, das bisher Unvorstellbare und das, das über das bisher Gemachte hinausgeht. Und wenn klar ist, dass auch Strategien für den Erfolg nicht eigentlich lehrbar sind, mag er es als hohe Befriedigung empfinden, dass in einem guten halben Jahrzehnt von den eigenen Schülern immerhin neun mit Ausstellungen in wichtigen Instituten und eigenen Katalogen die ersten Hürden des selbständigen künstlerischen Arbeitens genommen haben. Es heißt schon etwas, dass der 1979 in Schwäbisch Hall geborene Daniel Beerstecher in einer Ausstellung des Heidelberger Kunstvereins zu den Übermorgenkünstlern gerechnet wird, Gabriele Oberkofler diverse Einzelausstellungen und eine Ausstellungsbeteiligung nach der anderen an wichtigen Gruppenausstellungen angetragen bekommt, Rudolf Reiber herausragend gestaltete Kataloge veröffentlichen kann und Pablo Wendel es mit seinem Auftritt in der verbotenen Stadt als Krieger der kaiserlichen chinesischen Terrakotta-Armee in die Fernsehnachrichten schafft. Es heißt schon etwas, aber noch nicht alles: Das erste freie Arbeiten nach der Akademie öffnet die eine oder andere Türe. Aber ob man von der eigenen Arbeit leben kann, ist noch nicht ausgemacht. Deshalb wünscht sich Manuela Tirler, in weltweit arbeitenden Galerien vertreten zu sein. Friedemann Flöther hofft auf eine Professur und Tino Panse wäre froh, wenn er verkaufen könnte, was er macht. Richard Lempert schließlich wäre schon zufrieden, wenn sich seine Söhne in zehn Jahren nicht schämen zu sagen, dass ihr Vater Künstler ist.
(ham)