Herder Verlag Freiburg, 2010, ISBN 978-3-451-30500-9, 909 Seiten, über 1000 Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 28,5 x 22,5 cm, € 58,00
Mit Herders neuem Klösterlexikon liegt erstmals ein umfassender Überblick über den Gesamtbestand mittelalterlicher Klöster in den Grenzen der heutigen Bundesrepublik Deutschland vor. Von den rund 2000 vorreformatorischen Klöstern sind 25 % völlig untergegangen; 65 % der von den monastischen Gemeinschaften hinterlassenen Architekturen existieren noch. 10 % sind nach der Reformation neu aufgebaut worden. Das Lexikon dokumentiert in seinen rund 1300 Stichworteinträgen die jeweilige Klostergeschichte mitsamt dem mittelalterlichen Baubestand und skizziert darüber hinaus die architektonischen Besonderheiten und die heutige bauliche Nutzung. Unter dem Eintrag „Stuttgart, Dominikanerkloster (1471-1536), Diözese Konstanz“ wird die Geschichte des von observanten Nürnberger Dominikanern betriebenen ersten und einzigen Stuttgarter Klosters kenntnisreich dargestellt. Die Gegenwart endet mit dem Wiederaufbau der ehemaligen Klosterkirche im Chorbereich und der Errichtung eines modernen Gemeinde- und Verwaltungszentrums auf den Trümmern der ehemaligen Konventsgebäude im Jahr 1960/61. Die 1980 begonnene und heute überregional ausstrahlende Bildungs-, Kunst- und Kulturarbeit des Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart wird nicht mehr erwähnt. Klöster, die in ihrer Verlaufsgeschichte in weltliche Kanonikerstifte umgewandelt wurden und ihren Baubestand ausschließlich der Zeit der Weltkanoniker verdanken, werden nicht verhandelt. Deshalb fehlen Einträge zu Faurndau und Säckingen St. Fridolin.
(ham)