Publikation zur gleichnamigen Ausstellung vom 09.11.-16.12.2006 bei Hauser [&] Wirth London
Hrsg. von Michaela Unterdörfer mit einem Text von Gregor Muir und einem Gespräch zwischen Berlinde de Bruyckere und Ali Subotnick
Steidl Hauser [&] Wirth London, 2006, ISBN 978-3-86521-409-6, 64 S., zahlreiche s/w- und Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 39 x 29 cm, € 75,--
Das Künstlerbuch verdankt sich der selten gewordenen Zusammenarbeit der Künstlerin mit einem Fotografen, zwei Designern und einem Drucker auf Augenhöhe und bindet Gesamt- und Teilaufnahmen der 2006 entstandenen Skulpturengruppe Schmerzensmann I bis IV mit Aufnahmen von Sitzenden und Liegenden aus den Jahren 2005 und 2006 zusammen, die J.L. gewidmet sind. Berlinde de Bruyckere ist 1964 in Ghent, Belgien geboren und durch den Betrachter völlig verstörenden Pferdeskulpturen bekannt geworden, die aus Wänden herauswachsen oder ohne Köpfe auf Gestellen aufgebockt sind. De Bruyckere näht ihre Pferdeskulpturen aus Naturhäuten zusammen. Weggelassene Teile irritieren den gewohnten Blick. Ihre Schmerzensmänner sind aus Wachs, Epoxydharz und Holz aufgebaut und hängen an bis zu sechs Meter hohen gusseisernen Säulen. Auch diesen Figuren fehlt der Kopf. Die Gliedmaßen sind verzerrt. ‚Schmerzensmann IV’ wirkt wie an einem Fleischerhaken aufgehängt. Ich denke an Alfred Hrdlikas Diktum „Alle Gewalt geht vom Fleische aus“.
(ham)