Hrsg. von Petra Berg und Wolfgang Jean Stock mit einem Beitrag von Hans-Michael Koetzle
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 16.10. – 18.12.2009 in der Galerie der DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst
DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V., München, 2009, ISBN 978-3-932322-30-3, 96 S., 51 s/w- und Farbabbildungen, Hardcover gebunden, Format 27,4 x 21,2 cm, € 15,--
Rummelsberg, Stetten im Remstal und Bethel sind über die Landesgrenzen hinweg durch die in ihren diakonischen Einrichtungen gelebte tätige Nächstenliebe und Nächstenhilfe verbunden: Statt Liberalismus und Marxismus Bekehrung der Herzen und der Strukturen. Heute umfassen die 1903 gegründeten Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission nicht weniger als 170 Einrichtungen und Dienste in Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen, in Alten- und Pflegeheimen, Privatschulen und Ausbildungsstätten unter anderem für Diakone. Rummelsberg ist für die Menschen, die dort auf Zeit oder auf Dauer leben und arbeiten mit für diesen Ort charakteristischen Umfangsformen, Haltungen, Atmosphären, Zeittakten und Gerüchen verbunden. Deshalb fragt Hans-Michael Koetzle zu Recht, ob man Nächstenliebe fotografieren kann und ob Phänomene wie Fürsorge, Solidarität und Barmherzigkeit ihren Widerschein auf Filmen, Platten und Bildern finden können.
Herkömmlich haben diakonische Einrichtungen ihren Unterstützerkreis durch Jahresberichte, dort erzählte Fallgeschichten und Bilanzen über ihre Arbeit informiert. 2005 entstand die Idee, Fotodesignstudenten der Hochschule München zu bitten, dem Wesen und dem Geist von Rummelsberg nachzuspüren und ihre Beobachtungen in Bildern festzuhalten. Als Projektleiter konnten Renate Niebler, die Bildjournalismus an der Hochschule München lehrt und Friedrich Ostermann, der dortige Dozent für Architekturfotografie gewonnen werden. Im Ergebnis sind in Rummelsberg 120 Aufnahmen der 15 Absolventen und ihrer beiden Dozenten entstanden, die in ihren besten Exemplaren das „nicht so Offensichtliche aufzuspüren und sichtbar zu machen“ in der Lage sind (Renate Niebler und Friedrich Ostermann). So unter anderem die Antwort auf die Frage, ob es auch für den an seiner Umwelt und sich selber verzweifelten straffällig geworden Jugendlichen ein Recht auf Freiheit gibt.
(ham)